Marterbergholz
Worum geht es?
In einem der letzten zusammenhängenden Waldgebiete unmittelbar südlich der Donau plant ein Kiesunternehmer, auf einer Fläche von 22 Hektar Wald, Kies abzubauen.
Bedrohte Waldfläche: 22 Hektar Wald, die im Besitz des Klosters Schweiklberg sind
Der betreffende Teilbereich des Waldgebiets, der aus einer Fichtenmonokultur bestand, wurde in den letzten Jahren durch Käferbefall und Sturmeinschlag schwer in Mitleidenschaft gezogen. Nun lässt die Natur aber gerade einen jungen, kerngesunden Mischwald wieder auferstehen!
Der Abbau würde einen für seltene Fauna und Flora und für den Wasserhaushalt des Gebiets wertvollen Waldbestand unwiederbringlich zerstören und daneben die Landschaft des Donautals für immer verändern.
Wir, die Mitglieder einer Bürgerinitiative, stellen sich seit Jahren dagegen.
Wo soll Kies abgebaut werden?
Das Marterbergholz befindet sich unmittelbar oberhalb des Donautals, nur durch die Bahnlinie, die B8 sowie landwirtschaftliche Flächen vom Ufer getrennt. Der Ort Sandbach ist ca. 1 km entfernt.
Direkt oberhalb des neuen Gewerbegebietes Oberfeld II liegt das geplante Abbaugebiet. Folgen Sie dem Weg, der an einem Wohnhaus vorbeiführt, ca. 500 m in den Wald; bis ca. hierher reicht das Klosterareal. Über Rundwege in westlicher Richtung können Sie den gesamten Bereich erkunden. Folgen Sie dem Hauptweg weitere 750 m in südlicher Richtung, erreichen Sie die Georgseiche bei Marterberg.
Breite Kritik am Vorhaben
Der geplante Kiesabbau im Marterbergholz stößt auf massive Kritik. Zwar brauchen alle mal Kies und daher sind die Abbaubemühungen wirtschaftlich nachzuvollziehen, der Abbau an den südlichen Donauhängen ist aber ungeeignet und gehört nicht zu Abbau-Vorranggebieten des Regionalplanes Donau-Wald. Dieser weist ausdrücklich darauf hin, dass Abbauvorhaben in diese Vorrang- und Vorbehaltsgebiete gelenkt werden sollen. Damit steht das Abbauvorhaben im Marterbergholz in direktem Widerspruch zum Regionalplan.
Die ökologischen Auswirkungen werden nicht kommuniziert. Die umliegende Bevölkerung macht sich keine Vorstellungen, wie belastend der Abbau für Mensch und Tier sein wird.
Direkt neben dem Kiesabbaugebiet gibt es z.B. eine Feuersalamander-Population samt Kinderstube:
In diesem Bereich gibt es an einer steilen Hanglage auch einige kleine Quellen, das Wasser kommt direkt aus dem Berg. Wenn direkt daneben auf 22 Meter Tiefe Kies abgebaut wird, ändert das den Wasserhaushalt dieses Standortes entscheidend. Amphibienarten wir der Feuersalamander sind auf Feuchte und Wasserstellen angewiesen und es ist fraglich, ob sie hier dauerhaft überleben können.
Es werden geschätzt 1,25 Millionen Kubikmeter Kies abgefahren werden, das sind grob geschätzt 150.000 LKW-Fahrten. Die Grube wird nach Ausbeutung mit inertem Material (z.B. Bauschutt) verfüllt. Das sind grob geschätzt nochmal 100.000 LKW-Fahrten. Dabei werden Unmengen Feinstaub, Reifenabrieb und Co2 freigesetzt. Das geht nicht spurlos an Mensch und Tier vorbei.
Aktueller Stand
Die Antragsunterlagen für den Kiesabbau sind eingegangen und es erfolgte die Öffentlichkeitsbeteiligung. Der Stadtrat Vilshofen sprach sich mit geringfügiger Mehrheit für den Kiesabbau aus:
Die Waldschützer kritisieren, dass sich hier insbesondere die SPD in großer Mehrheit über ihren eigenen Bezirksparteitagsbeschluss hinwegsetzte, laut dem Kies, Sand und Naturstein nur noch in vom Regionalplan verbindlich festgesetzten Vorbehalts- und Vorranggebiete abgebaut werden darf. „Rohstoffabbau außerhalb dieser……Gebiete ist zu untersagen“.
Damit liegt das Verfahren jetzt beim Bergamt Süd in München, das die Antragsunterlagen zu prüfen hat. Der Stadtrat Vilshofen hat einige Bedingungen gestellt, die in das Verfahren einfließen. Sie hat festgestellt, dass die Alternativenprüfung nicht ausreichend ist und auf alle im Regionalplan aufgeführten Vorranggebiete ausgeweitet werden sollte.
Kurzfristig ist hier also sicher mit keiner Entscheidung zu rechnen.