Kieswerk Untersimboln

Worum geht es?

Die Initiative WaldvorKies – Kies nicht um jeden Preis wurde im März 2024 von Passauer Bürgerinnen und Bürgern ins Leben gerufen, die von der geplanten Erweiterung des Quarzkiesabbaugebiets in Untersimboln (Gemeinde Salzweg) betroffen sind.

Bedrohte Waldfläche: 20,2 Hektar Wald

Der bereits bestehende Kiesabbau erstreckt sich über ca. 17,7 Hektar
genehmigter Fläche und weiteren ca. 2 Hektar geplanter Fläche, welche im
Regionalplan als Vorbehaltsgebiet Kies und Sand (KS59) dargestellt sind.

Im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens soll dieser um weitere 20,2 Hektar
erweitert werden. Die zu genehmigende Fläche liegt jedoch vollständig im
landschaftlichen Vorbehaltsgebiet (Gebiet 26) des Regionalplans.

Mit dieser Maßnahme sollen 20,2 Hektar hochwertiger und altgewachsener
Mischwald zerstört werden. Da der abzubauende Kies über 80% Quarzanteil
enthält, liegt die Genehmigung in der Verantwortung des Bergamtes und nicht
des Landratsamtes. Der Kies und der Sand weisen allerdings nicht die
erforderliche Qualität auf, um zur Siliziumherstellung weiterverarbeitet zu
werden.

Was bedeutet der Kiesabbau für dieses Gebiet?

Der Wegfall dieses Gebiets zerschneidet ein weitläufiges Naherholungsgebiet
vollständig, und beliebte Wanderwege würden verschwinden, welche vielen
Passauerinnen und Passauern sowie den Bewohnern des Landkreises als
Naherholung dienen.

Bereits jetzt mangelt es an ausreichendem Auffüllmaterial, was seit 1990 zu
einer immer größer werdenden offenen und abzubauenden Fläche führt. Die
Natürlichkeit ist hier nicht mehr erkennbar. Trotz der Verpflichtung zur
Rekultivierung greifen keine Behörden ein, obwohl ein Wald wie dieser etwa
100 Jahre oder mehr benötigt, um die gleiche Güte zu erreichen.

Zudem besteht die betriebswirtschaftliche Gefahr darin, dass eine Auffüllung
für das Betreiberunternehmen und die Abfuhrunternehmen nicht mehr profitabel
genug sein wird, sobald kein Kies mehr mit aufgeladen werden kann. Dadurch
entsteht eine riesige Kies- und Sandwüste. Das Unternehmen hat keine
Auflagen entsprechenden finanziellen Rücklagen zu bilden, was die
Aufforstung erneut zu einem Problem für die Steuerzahler machen wird.

Die vorgeschriebene Umweltverträglichkeitsstudie (UVS) kommt zum Schluss,
dass das Vorhaben unbedenklich für Umweltschutzgüter wie Mensch, Natur und
Wasser ist. Die folgenden Punkte zeigen jedoch, dass die UVS auf
mangelhaften, lückenhaften und falschen Informationen beruht.

Der Bericht berücksichtigt unter anderem nicht die Auswirkungen auf die
Bewohner der Stadt Passau.

Ebenso werden vorkommende und geschützte Tierarten ignoriert. Auf Anhieb findet man hier Gelbbauchunken, Feuersalamander, Äskulapnatter oder Springfrosch:

Auch der Wert für die Naherholung der Bürger wird in keiner Weise adäquat behandelt.

Am schwerwiegendsten ist jedoch, dass die wasserrückhaltende und
wasserspeichernde Funktion des Waldbodens in Kombination mit der gewaltigen
Kiesschicht nirgendwo erwähnt wird. Mehrere Quellen der umliegenden Bäche
werden von hier gespeist. Es besteht die begründete Gefahr, dass es in
Sommermonaten zur Austrocknung kommt und bei Starkregen gewaltige
Wassermassen in die unterliegende Ortschaft gelangen. Die Anlieger oder die
Gemeinschaft der Steuerzahler müssen dann erneut für die Konsequenzen
aufkommen.

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