Worum geht es?

Im Juli 2019 legte die Spedition Brummer Logistik GmbH eine Planung zu Erweiterung ihres Firmengeländes im Neuburger Wald um 18 ha dem Gemeinderat vor. Die Planung Das dafür notwendige Bauleitplanverfahren mit Aufstellung eines Bebauungsplans wurde von der Mehrheit im Gemeinderat (aus CSU und FW) zunächst auf den Weg gebracht.

Bereits im August 2019 formierte sich ein breiter Widerstand in der Bevölkerung mit regelmäßigen Waldbegehungen und Informationsveranstaltungen. Der Wald war damals nach dem Sturm 2017 und durch Borkenkäfer stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Firma Brummer und ihr Planer argumentierten mit der Wertlosigkeit des Waldes. Allerdings war bereits damals die natürliche Regeneration gut erkennbar. Die flächige Naturverjüngung, verbliebene ältere Buchenwaldinseln, der kohlenstoff- und wasserspeichernde Waldboden sowie die Funktionen als Lebensraum für über nachgewiesene 15 Fledermausarten, Zauneidechse, Waldeidechse und die Vogelwelt zeichnen den hohen naturschutzfachlichen und ökologischen Wert des Waldstücks aus.

In der ersten und bisher einzigen öffentlichen Auslegung des Bebauungsplans gab es zahlreiche private Einwendungen. Wir organisierten auch eine Haustüraktion für eine Sammeleinwendung. Diese wurde mit über 1000 Unterschriften dem 1. Bürgermeister Wolfgang Lindmeier von der Initiative persönlich im Rathaus übergeben.

Bis zum Januar 2020 war der öffentliche Druck so groß geworden, dass die Firma Brummer ihre Planung deutlich verkleinerte. Der Gemeinderat beschloss in seiner Mehrheit aber das Bebauungsplanverfahren weiterhin mit einer reduzierten Planung für eine Halle auf 6 ha mitten im Wald fortzuführen. Der Antrag von Eike Hallitzky auf Abbruch des Verfahrens fand keine Mehrheit. Die Planung ruht derzeit, weil die Spedition Brummer ein autobahnnahes Grundstück in St. Marienkirchen bei Suben erworben und dort einen neuen Standort begründet hat.


Im Frühjahr 2024 verkaufte die Familie Brummer das operative Geschäft ihrer Spedition an den Branchenriesen Dachser. Die Immobilien blieben aber weiterhin in der Hand der Familie.

Was dies für die mögliche Weiterentwicklung des Standorts mitten im Bannwald bedeutet ist unsicher. Die Fortführung des Bauleitplanverfahrens mit 6 ha könnte jederzeit vorgelegt beantragt werden. Durch den Verkauf dürfte allerdings die rechtliche Grundlage für eine Fortführung des Verfahrens zu klären sein. Anlässlich des Verkaufs hatte die Firma Dachser die Möglichkeit zu einer weiteren Erweiterung des Firmengeländes begrüßt.

Eine Kontaktaufnahme von Seiten der Gemeinde mit der Firma Dachser zu einem gegenseitigen Informationsaustausch wurde vom Bürgermeister abgelehnt.

Presse

https://www.pnp.de/archiv/1/diskussion-um-bannwald-rodung-firma-meldet-sich-zu-wort-7401473

https://www.pnp.de/archiv/1/nach-protesten-firma-brummer-halbiert-ihre-plaene-6972392

https://www.pnp.de/archiv/1/video-das-sagen-die-beteiligten-im-streit-um-den-neuburger-bannwald-7518530

https://www.pnp.de/archiv/1/emotionale-diskussion-um-geplante-brummererweiterung-7062965

https://www.pnp.de/archiv/1/betriebserweiterung-brummer-stellt-plaene-vor-7091528

https://www.pnp.de/nachrichten/bayern/kuehl-logistiker-brummer-verkauft-an-dachser-15810324