Boden des Jahres 2024 – Waldboden.

Weil es ohne gesunden Waldboden keinen gesunden Wald geben kann.

Böden im allgemeinen und Waldboden im speziellen haben wichtige Funktionen im Naturhaushalt und werden in ihrer Bedeutung für Ökosysteme und damit letztlich auch für uns Menschen stark unterschätzt. Sie stellen eine Art “Haut” der Erde” dar. Besonders Waldböden sind Pflanzenstandort und Nährstoffquelle und damit Grundlage resilienter Wälder. Sie sorgen für sauberes Trinkwasser, Regenrückhalt, helfen bei der atmosphärischen Eintragung von Schadstoffen und sind nicht zuletzt Lebensraum für viele Organismen.

Der Waldboden ist daher besonders schützenswert, insbesondere weil es ohne gesunden Waldboden keinen gesunden Wald geben kann.

Die Politik hat das durchaus erkannt und den Waldboden in Zusammarbeit mit dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), mit dem “Kuratorium Boden des Jahres” und unter der Schirmherrschaft von Bundesminister Cem Özdemir zum Boden des Jahres 2024 erklärt.

Bundesminister Cem Özdemir sagt dazu: “Wälder sind unsere wichtigsten Mitstreiter im Kampf gegen die Klimakrise. Die Waldböden sind dabei das Fundament der Wälder: Sie sind dynamische, äußerst lebendige Lebensräume, die unablässig dazu beitragen, die Wälder im Gleichgewicht zu halten. Mit meinem Ministerium arbeite ich kontinuierlich daran, die wichtigen Funktionen des Waldes für Klima, Umwelt und für unsere Erholung zu erhalten – mit Förderungen zur Wiederbewaldung oder mit dem Entwurf für ein neues Waldgesetz. Ich freue mich, dass der Waldboden als Boden des Jahres gekürt wurde und
so die Rolle der Wälder in unserem Leben mehr Aufmerksamkeit bekommt.

Wir wollen, dass die gesellschaftliche Debatte über den Schutz und die Nutzung des Waldbodens im Klimawandel intensiviert wird und planen daher weitere Aufklärungsaktionen in 2024.

Denn: ein Wald ist so viel mehr als eine schattige Ansammlung von Bau- und Brennholz. Ist Wald und Waldboden erstmal weg, braucht es wegen der Biologie eines Waldbodens mehrere Jahrzehnte, bis sich der Wald einigermaßen von Eingriffen erholt. Jede Genehmigung einer Abholzung z.B. für ein Kieswerk bedeutet, dass auf die nächsten dreißig bis vierzig Jahre der abgeholzte Wald für Mensch, Tier und seine vielfältigen Aufgaben im Rahmen des Klimawandels verloren ist.

Aktuelle Ausstellung zum Thema in Wien:

https://nhm-wien.ac.at/die_duenne_haut_der_erde